1. Einführende Bemerkungen über die IuK-Fachgruppe E-Journals für Gäste (Nichtmitglieder der Fachgruppe, die aus Interesse zu diesem Treffen gekommen sind) - Diann Rusch-Feja
2. Kurzbericht über die Aufgaben und den Stand der Aktivitäten der Arbeitsgruppe "Angebot und Nutzung von elektronischen Zeitschriften in Bibliotheken", sowie einen kurzen Überblick über das Angebot der elektronischen Zeitschriftenbibliothek der Universitätsbibliothek Regensburg von Frau Dr. Evenlinde Hutzler.
3. Kurzbericht über das DFG-Projekt: "Überregionale Bereitstellung elektronischer Zeitschriften im Bereich geisteswissenschaftlicher Sondersammelgebiete" an der Bayerischen Staatsbibliothek, München von Frau Dr. Schäffler, Bayerische Staatsbibliothek
4. Diskussion über die Ziele der Fachgruppe, die Arbeitsgruppen und im allgemeinen über den Stand elektronischer Zeitschriften und deren Akzeptanz unter den Wissenschaftler.
5. Verschiedenes
(Dr. Hildegard Schäffler; Kurzbericht im Rahmen des Treffens der IuK-Gruppe elektronische Zeitschriften in Frankfurt am 3.6.98)
An der Bayerischen Staatsbibliothek in München läuft ein auf zwei Jahre angelegtes DFG-Projekt, das die Erweiterung des geisteswissenschaftlichen SSG-Angebots um elektronische Zeitschriften und deren überregionale Bereitstellung zum Inhalt hat. Exemplarisch soll dies anhand der SSG-Fächer Geschichte (8; 8,1; 8,2), Vor- und Frühgeschichte (6,11), Klassische Altertumswissenschaft (6,12) und Musikwissenschaft (9,2) durchgeführt werden. Da speziell für die Geisteswissenschaften mit einer Vielzahl unterschiedlicher Anbieter und damit Vertragspartner zu rechnen ist, arbeitet die Bayerische Staatsbibliothek mit einer Agentur zusammen, deren mögliche Rolle bei der Marktsichtung und Bündelung der Lizenzverhandlungen erprobt werden soll. Die einzelnen Arbeitsschritte umfassen zunächst eine Marktanalyse elektronischer SSG-Zeitschriften, die inhaltliche Bewertung des Titelangebots im Hinblick auf SSG-Relevanz und die Ermittlung der Beschaffungsbedingungen. Dem schließen sich Lizenzverhandlungen mit dem Ziel der überregionalen Zugriffsberechtigung an. Darüber hinaus sind die Einrichtung einer bibliographischen Datenbank der Netzpublikationen unter Prüfung der verschiedenen Möglichkeiten der Datenhaltung sowie das Angebot formaler und sachlicher Recherchemöglichkeiten auf Titel- und Aufsatzebene geplant. Zum Zweck der überregionalen Bereitstellung elektronischer SSG-Zeitschriften im Volltext sind entsprechende Zugriffs- und Abrechnungsregelungen für einen nicht definierten Benutzerkreis zu schaffen. Schließlich sind Überlegungen zur Archivierung im Sinne einer dauerhaften Bereitstellung relevanter elektronischer Volltextinformation erforderlich
vorgetragen auf der Sitzung der Fachgruppe E-Journals am 3.6.1998 in Frankfurt a. M. im Rahmen des Deutschen Bibliothekartages
Da das Angebot an elektronischen Zeitschriften immer mehr zunimmt, stehen Bibliotheken vor der Aufgabe, ihren Bestand an gedruckten Fachzeitschriften um elektronische Zeitschriften zu erweitern und ihren Benutzern einen möglichst schnellen, leichten und effizienten Zugang zu den E-Journals zu ermöglichen.
Die Frage, wie Bibliotheken - auch durch eine verstärkte Kooperation - elektronische Zeitschriften nutzergerecht anbieten und dabei den Arbeitsaufwand möglichst gering halten können, bildet auch den Schwerpunkt der Arbeitsgruppe: "Angebot und Nutzung elektronischer Zeitschriften an wissenschaftlichen Bibliotheken" der Fachgruppe E-Journals.
Ein Ziel der Arbeitsgruppe ist es, Informationen und Erfahrungen zu dieser Thematik auszutauschen und die Kooperation zwischen den Bibliotheken, aber auch zwischen den Bibliotheken und den Wissenschaftlern als den Hauptnutzern von elektronischen Zeitschriften zu fördern.
Eine Aufgabe der Arbeitsgruppe ist es dabei, zunächst eine Bestandsaufnahme über laufende und geplante Projekte zum Thema elektronische Zeitschriften zu machen, um auf der Basis dieses Wissens ggf. Kooperationen eingehen zu können.
Es geht aber in der Arbeitsgruppe nicht nur darum, Kooperationen zwischen Projekten zu fördern und die Information über Projekte zu verbreiten, sondern auch darum, gemeinsam zu überlegen, wie die vielfältigen einzelnen Aktivitäten, die in den Bibliotheken in Zusammenhang mit den elektronischen Zeitschriften bereits entfaltet worden sind, gebündelt werden können. So werden inzwischen an vielen Bibliotheken E-Journals, teilweise datenbankgestützt, gesammelt und z.B. in Form von Linklisten im WWW angeboten.
Eine konkrete Aufgabe der Arbeitsgruppe besteht darin, Lösungen zu erarbeiten, wie die damit verbundene Mehrfacharbeit an den Bibliotheken durch kooperative Arbeitsformen reduziert werden kann. Eine Möglichkeit, Mehrfacharbeit zu sparen, besteht darin, bereits aufgebaute Dienste für elektronische Zeitschriften gemeinsam zu nutzen. In diesem Zusammenhang möchte ich kurz darauf hinweisen, daß an der Universitätsbibliothek Regensburg im Rahmen eines Projektes eine elektronische Zeitschriftenbibliothek aufgebaut worden ist, an der sich auch weitere Bibliotheken beteiligen können. (Näheres hierzu siehe Kurzbericht zur Elektronischen Zeitschriftenbibliothek.)
Mehrfacharbeit kann aber auch dadurch gespart werden, daß die Daten zu den elektronischen Zeitschriften, die an den einzelnen Bibliotheken mühsam gesammelt und erfaßt werden, untereinander ausgetauscht werden. Eine Aufgabe der Arbeitsgruppe ist dabei, die Möglichkeiten eines solchen Datenaustausches zu diskutieren und Voraussetzungen für eine Realisierung zu schaffen.
Eine weitere Aufgabe der Arbeitsgruppe besteht darin, in Kooperation mit den Wissenschaftern die Nutzerbedürfnisse zu erfassen, um die Nutzungsbedingungen für E-Journals zu verbessern. Konkret geht es hierbei im Fragen, welche Anforderungen an einen nutzergerechten Service zu stellen sind und wie diese z.B. in Form von benutzerfreundlichen Oberflächen, Profil- und Alertingdiensten umgesetzt werden können.
Das sind einige Aufgaben, die in der Arbeitsgruppe bearbeitet werden sollen. Dabei ist allerdings anzumerken, daß das dargestellte Aufgabenprofil nur als Handlungsorientierung dienen soll und in der zukünftigen Arbeit auch andere Aufgaben hinzukommen können.
Ich möchte nun kurz darüber informieren, was bisher in der Arbeitsgruppe geschehen ist.
Ich habe Internetseiten erstellt, auf denen nähere Informationen zur Arbeitsgruppe und eine kleine Sammlung laufender und geplanter Projekte zu finden sind.
Darüber hinaus ist es u.a. auch durch die Arbeitsgruppe zu einer Kooperation zwischen zwei laufenden Projekten, nämlich zwischen der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek an der Universitätsbibliothek Regensburg und dem Projekt Electronic Library (ELib), das an der Universität Osnabrück durchgeführt wird, gekommen. Es soll demnächst damit begonnen werden, die Daten zu den elektronischen Zeitschriften untereinander auszutauchen. Außerdem sollen die elektronischen Zeitschriften arbeitsteilig durch die automatische Indexierung mit Hilfe einer optimierten Harvest-Software besser erschlossen werden.
Schließlich haben die bisherigen Aktivitäten in der Arbeitsgruppe auch dazu geführt, daß sich einige Bibliotheken zu einer Teilnahme an der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek entschlossen haben. So ist z.B. seit kurzem auch das Friedrich-Althoff-Konsortium als Partner beteiligt. Dieses Konsortium ist eine Interessengemeinschaft von Bibliotheken, die über Konsortialverträge zusammengeschlossen, um elektronische Zeitschriften gemeinsam zu nutzen.
Nähere Informationen zur Arbeitsgruppe sind im Internet auf dem IuK-Server
(http://elfikom.physik.uni-oldenburg.de/IuK/ej/index.html) oder direkt unter folgender Adresse zu finden:
http://www.bibliothek.uni-regensburg.de/iuk/
Seit April 1997 wird an der Universitätsbibliothek Regensburg in Kooperation mit anderen Bibliotheken im Rahmen eines Projektes, das vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst gefördert wird, eine elektronische Zeitschriftenbibliothek aufgebaut.
Globalziel des Projektes ist es, die Bedingungen für eine effiziente Nutzung elektronischer Zeitschriften zu verbessern.
Eine zentrale Aufgabe ist daher, wissenschaftliche Zeitschriften, deren Aufsätze im Volltext im Internet zur Verfügung gestellt werden, zu allen Fachgebieten möglichst umfassend zu sammeln und in strukturierter Form zur Benutzung bereitzustellen.
Die Zeitschriftentitel werden dabei kooperativ in allen beteiligten Bibliotheken gesammelt und die Daten dazu in einer Datenbank erfaßt. Am 25.5.1998 waren in der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek 1967 wissenschaftliche Volltextzeitschriften nachgewiesen, davon 451 reine Online-Zeitschriften und 673 kostenlose und frei zugängliche E-Journals.
Die elektronischen Zeitschriften werden derzeit in fachlich geordneten Listen bereitgestellt. Außerdem ist eine Stichwortsuche nach Zeitschriftentiteln realisiert. Als nächstes wird mit einer tiefergehenden Erschließung durch eine automatisierte Volltexterschließung begonnen.
Die Elektronische Zeitschriftenbibliothek hat sich mittlerweile zu einem Verbundsystem entwickelt, an dem bisher 9 Bibliotheken teilnehmen.
Für alle Partnerbibliotheken werden datenbankgestützt eigene Webseiten erstellt, auf denen neben den Titeln die Zugangsmöglichkeiten ersichtlich sind. Diese werden durch verschieden farbige Punkte realisiert.
Einen grünen Punkt erhalten kostenlos und frei zugängliche E-Journals.
Einen gelben Punkt erhalten Zeitschriften, deren Volltexte nur von bestimmten Nutzergruppen, i.d.R. von Angehörigen einer Universität, abgerufen werden können.
Der rote Punkt steht bei kostenpflichtigen Zeitschriften, die nicht abonniert sind und deshalb keinen Volltextzugriff erlauben.
Jede Bibliothek kann in der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek die gelben und roten Punkte eigenständig verwalten. Außerdem können eigene Internetseiten eingebunden werden, auf denen bibliotheksspezifische Zugangsbedingungen erläutert und eigene Benutzerhinweise gegeben werden können.
Die Elektronische Zeitschriftenbibliothek basiert also auf einem arbeitsteiligen Konzept.
Die Aufnahme der Titel und Pflege der Daten erfolgt kooperativ in der auf einem Server der Universitätsbibliothek Regensburg zentral gespeicherten Datenbank.
Die daraus online erzeugten ständig aktualierten Katalogisate stehen allen Beteiligten zur Verfügung.
Die bibliotheksspezifischen Daten zu den lizensierten E-Journals sowie die Benutzerhinweise müssen hingegen von den Teilnehmerbibliotheken eigenverantwortlich gepflegt werden. Dafür stehen aber im Projekt entwickelte benutzerfreundliche WWW-Formulare zur Verfügung.
Die Elektronische Zeitschriftenbibliothek ist unter folgender Adresse zu finden:
http://www.bibliothek.uni-regensburg.de/ezeit/
Bibliotheken, die Interesse an einer Teilnahme an der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek haben, können sich gerne mit mir in Verbindung setzen. Es gibt auch eine Demoversion der administrativen Seiten, die auf Anfrage freigeschaltet werden kann.
Kontakt:
Dr. Evelinde Hutzler
Universitätsbibliothek Regensburg
E-Mail: Evelinde.Hutzler@bibliothek.uni-regensburg.de
Tel: 0941/943-4411; Fax: 0941/943-3285