Angebot und Nutzung elektronischer Zeitschriften.
Erfahrungen aus einem Projekt an der Universitätsbibliothek Regensburg

Dr. Evelinde Hutzler, Universitätsbibliothek Regensburg 1)

Abstract

In context of a project on electronic journals at the University of Regensburg, an E-Journals Library was established. The main area of emphasis in this project was to improve conditions for use of electronic journals.
One of the major tasks is to collect E-Journals in all disciplines as completely as possible and to offer them in a user-friendly, well-structured format for users. For this purpose, an electronic journals library was established in Internet with a current collection of some 1450 titles which make possible rapid and precise accessibility to fulltexts of scientific journals. In order to be able to estimate the users' acceptance of electronic journals, usage statistics were collected.
In this paper, the goals and tasks of the project are treated briefly. However, the focal point is a depiction of the offerings and the use of the electronic journals library. By means of an analysis of the collection of E-journals, the distribution of electonic journals according to subject areas is shown, as well as the percentage of "pure" electronic journals - those published only in electronic form. Finally, the use of electronic journals is shown using more detailed statistics. These statistics include not only E-journals in the hard-core sciences, but also those in the humanities and social sciences.

1. Einführung
2. Ziele und Aufgaben des Projektes
3. Elektronische Zeitschriftenbibliothek als neuer Benutzerservice
4. Angebot an E-Journals in der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek
5. Nutzung der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek
6. Nutzungsprobleme und Ausblick

1. Einführung

An der UB Regensburg wird eine elektronische Zeitschriftenbibliothek aufgebaut. Dies geschieht im Rahmen eines Projektes, das vom bayerischen Kultusministerium gefördert wird. Die Vorarbeiten haben bereits Ende 1996 begonnen. Gestartet wurde das Projekt schließlich im April 1997.
Als Partnerbibliothek ist die Universitätsbibliothek der TU München von Beginn an beteiligt. Seit Anfang 1998 nehmen weitere Bibliotheken an der Elektronische Zeitschriftenbibliothek teil.
Das Hauptziel dieses Projektes besteht darin, die Bedingungen für eine effektive Nutzung elektronischer Zeitschriften zu verbessern. Auf Fragen der Nutzung elektronischer Zeitschriften wird auch ein Schwerpunkt dieses Beitrages liegen.

2. Ziele und Aufgaben des Projektes

2.1. Bestandsaufnahme, Marktanalyse

Aus der Benutzerorientierung resultiert zunächst die Aufgabe, eine Bestandsaufnahme vorzunehmen und das Angebot an wissenschaftlichen elektronischen Zeitschriften (E-Journals) zu erfassen.
Dabei sollen E-Journals zu allen Fachgebieten möglichst umfassend gesammelt werden. Aufgenommen werden nur wissenschaftliche Zeitschriften, deren Aufsätze im Volltext im Internet bereit stehen, also keine Zeitschriften, die lediglich ein Inhaltsverzeichnis oder Abstracts anbieten oder solche, bei denen die Volltextartikel nur elektronisch über das Internet geliefert werden. Gesammelt werden sowohl reine Online-Zeitschriften als auch elektronische Parallelausgaben von gedruckten Zeitschriften.

2.2. Bereitstellen der elektronischen Zeitschriften

Eine weitere Aufgabe besteht darin, die gesammelten Fachzeitschriften für die Benutzung anzubieten und dadurch einen schnellen und gezielten Zugang zu wissenschaftlichen Volltextzeitschriften zu eröffnen.
Dabei soll mit der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek ein integrierter Service eingerichtet werden, über den sowohl frei zugängliche E-Journals als auch zugangsbeschränkte und kostenpflichtige Zeitschriften genutzt werden können.
Dies erspart den Benutzern die oftmals sehr zeitaufwendige, bisweilen sogar vergebliche Mühe, mit Hilfe diverser Suchdienste und Sammellisten selbst frei zugängliche E-Journals auffinden zu müssen und bietet der Bibliothek die Möglichkeit, ihre abonnierten Zeitschriften zusammen mit den frei verfügbaren in einer elektronischen Bibliothek anzubieten.

2.3. Erschließung der E-Journals

Da elektronische Zeitschriften nur dann effektiv genutzt werden können, wenn sie gut erschlossen sind, liegt ein weiterer Arbeitsschwerpunkt darin, Lösungen zu finden, wie die Zeitschriften möglichst weitgehend mit Hilfe automatischer Verfahren erschlossen werden können.
Angestrebt wird dabei eine Erschließung auf der Ebene der Zeitschriftenaufsätze, die bisher zumindest für die reinen Online-Zeitschriften kaum vorhanden ist. Stichprobenartige Überprüfungen haben ergeben, daß diese Periodika bisher nur sehr rudimentär in einschlägigen Fachbibliographien verzeichnet sind. Aus diesem Grund wird der Schwerpunkt auf der Erschließung der reinen Online-Zeitschriften liegen.

2.4. Zugangsberechtigung, Lizenzfragen, Nutzerstatistik

Um ein möglichst attraktives Angebot machen zu können, werden neben den frei zugänglichen E-Journals auch Verlagsprodukte erfaßt. Einige Verlage bieten bei Bezug der Druckausgabe (derzeit noch) kostenlos elektronische Parallelausgaben an. Zur Nutzung dieses Angebotes müssen entsprechende Nutzungslizenzen mit den Verlagen abgeschlossen werden. Schließlich soll auch eine Auswahl kostenpflichtiger E-Journals abonniert werden.
Um die Akzeptanz elektronischer Zeitschriften abschätzen zu können, werden Nutzungsstatistiken erhoben. Dazu werden die Zugriffe auf die Zeitschriftenbibliothek protokolliert und mit Hilfe eines Statistikprogrammes ausgewertet.


3. Elektronische Zeitschriftenbibliothek als neuer Benutzerservice

Die elektronischen Zeitschriften werden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beteiligten Bibliotheken gesammelt und auf der Basis einer Datenbank katalogisiert.
Aus dieser Datenbank, die zentral auf dem Web-Server der UB Regensburg installiert ist, werden automatisch fachlich geordnete Listen der E-Journals mit Hyperlinks zu den Volltexten erzeugt. Dadurch kann die Elektronische Zeitschriftenbibliothek problemlos aktualisiert, erweitert und gepflegt werden.

Die elektronischen Zeitschriften werden in der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek nach Fächern geordnet angeboten. Zur Orientierung gibt es eine fachlich strukturierte Gesamtübersicht über alle Zeitschriften. Aus dieser Übersicht kann man entnehmen, wieviele E-Journals zu welchen Fächern zur Verfügung stehen.
Über die Gesamtübersicht gelangt man zu den einzelnen Fächerlisten, in denen die Zeitschriftentitel in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet sind.
Zu den einzelnen Titeln können per Mausklick nähere Informationen, z.B. über Herausgeber, Zeitschriftentyp oder auch zu den Zugangsbedingungen abgerufen werden.
Klickt man auf den Zeitschriftentitel, gelangt man direkt zu den E-Journals, die auf den Servern der Zeitschriftenanbieter gespeichert sind.
Da aber nicht jeder in gleicher Weise auf die Volltexte zugreifen kann, werden in der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek bei jedem einzelnen Titel die Zugangsmöglichkeiten angegeben. Sie werden durch verschiedenfarbige Punkte symbolisiert.
Einen grünen Punkt erhalten kostenlos im Internet angebotene E-Journals, auf die jeder Internetteilnehmer im Volltext zugreifen kann.
Einen gelben Punkte bekommen E-Journals, wenn der Zugriff auf die Volltexte nur einem eingeschränkten Benutzerkreis, wie z.B. Universitätsangehörigen, möglich ist. Dies gilt etwa für Zeitschriften, die in der elektronischen Version kostenlos genutzt werden dürfen, wenn ein Abonnement für die Druckversion besteht oder für abonnierte kostenpflichtige E-Journals, die nur einem eingeschränkten Nutzerkreis zur Verfügung stehen.
Der rote Punkt steht bei kostenpflichtigen elektronischen Zeitschriften, die nicht abonniert sind und daher keinen Volltextzugriff erlauben.
Dieses „Ampelsystem„ für die Zugangsarten wurde eingeführt, damit die Nutzer sofort sehen können, ob sie berechtigt sind, auf die Aufsätze im Volltext zuzugreifen, und dies nicht selbst mühsam bei den E-Journals herausfinden müssen.
Die Zugangsmöglichkeiten sind nicht nur bei den E-Journals der Universitätsbibliothek Regensburg, sondern auch bei den anderen beteiligten Bibliotheken ersichtlich. Über die Funktion Bestandswahl kann die gewünschte Bibliothek auswählt werden.

4. Angebot an E-Journals in der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek

Bestand (Stand: 31.1.98):

 

Gesamt

nur Online

El. Parallelausgaben

E-Journals der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek


1446


294


1152

Frei zugängliche Zeitschriften

513

249

264

An der Uni Regensburg zugängliche Zeitschriften


261


7


254


Die Elektronische Zeitschriftenbibliothek umfaßt inzwischen über 1450 Fachzeitschriften, am 31. Januar 1998 waren es genau 1446.
Davon erscheinen etwa 300 Zeitschriften nur noch in elektronischer Form. Bei den übrigen handelt es sich um elektronische Parallelausgaben zu gedruckten Zeitschriften. Die meisten reinen Online-Zeitschriften werden von sog. Non-Profit-Organisationen, wie z.B. von Universitäten oder Fachgesellschaften, bisher (noch) kostenlos publiziert. Das Angebot von reinen Online-Zeitschriften bei kommerziellen Verlagen ist bisher noch eher gering.
Über ein Drittel des gesamten Bestandes, nämlich über 500 Zeitschriften, sind frei zugänglich. Dabei handelt es sich zu einem großen Teil um Publikationen von Non-Profit-Organisationen.
Im Januar 1998 konnten die Angehörigen der Universität Regensburg zusätzlich zu den frei zugänglichen Zeitschriften auf die Volltexte von 261 Titeln zugreifen. Darin ist auch das gesamte Angebot an elektronischen Zeitschriften des Springer Verlages mit über 200 Titeln enthalten, auf die die Angehörigen der Universität Regensburg einige Monate testweise zugreifen konnten. Bei den restlichen etwa 40 bis 50 Titeln handelt es sich um Parallelausgaben, deren Volltexte kostenlos genutzt werden dürfen, wenn ein Abonnement für die Printausgabe besteht. Das sind z.B. E-Journals des Institute of Physics, des American Institute of Physics oder von Psychology Press.
Die restlichen Titel (672) haben einen roten Punkt, d.h. es sind kostenpflichtige E-Journals, die nicht abonniert sind.
Betrachtet man die Verteilung der elektronischen Zeitschriften auf die verschiedenen Fächer, stellt man fest, daß erwartungsgemäß die meisten E-Journals in den naturwissenschaftlichen und technischen Fächer nachgewiesen sind, wie aus folgender Tabelle zu entnehmen ist.

Verteilung der E-Journals nach Fachgebieten (Stand: 12.02.98)

 
Gesamt

nur online
Gesamt    Kostenlos


Parallelausgaben

Frei
zugängl.
Allgemeine Naturwissenschaft

17

6

4

11

10

Allgemeines. Buchwesen u.a.

89

29

23

60

43

Anglistik. Amerikanistik

18

6

6

12

12

Archäologie

10

3

3

7

4

Biologie

162

13

10

149

30

Chemie und Pharmazie

141

18

11

123

44

Ethnologie

6

2

2

4

2

Geographie

17

1

1

16

6

Geologie und Paläontologie

15

   

15

1

Germanistik

2

2

2

 

2

Geschichte

27

10

10

17

19

Informatik

105

24

17

81

41

Klassische Philologie

15

8

8

7

13

Kunstgeschichte

1

   

1

 
Land- und Forstwirtschaft u.a.

20

1

1

19

7

Mathematik

127

33

21

94

33

Medizin

289

54

52

235

115

Militärwissenschaft

1

1

1

 

1

Musikwissenschaft

5

5

4

 

4

Pädagogik

60

25

24

35

38

Philosophie

23

15

14

8

17

Physik

158

12

11

146

27

Politologie

33

8

6

25

15

Psychologie

91

25

24

66

32

Rechtswissenschaft

35

14

14

21

29

Romanistik

1

1

1

 

1

Slavistik

1

   

1

 
Soziologie

34

10

10

24

17

Sport

1

1

1

 

1

Sprach- und Literaturwissenschaft

29

9

9

20

10

Technik

194

7

6

187

22

Theologie

5

3

3

2

3

Wirtschaftswissenschaften

102

10

3

92

15

An erster Stelle steht die Medizin mit 289 Titeln, gefolgt von Technik mit 194 Titeln. Es folgen Biologie, Physik, Chemie, Mathematik und Informatik.
Es gibt aber teilweise auch eine nicht unerhebliche Anzahl von E-Journals in den geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern. Zu nennen wären hier die Wirtschaftswissenschaften mit 102 Titeln sowie die Psychologie mit 91 Titeln oder die Pädagogik mit immerhin noch 60 Titeln.
Betrachtet man die Verteilung der reinen Online-Journals fällt auf, daß die Unterschiede zwischen den geistes- und naturwissenschaftlichen Fächern nicht mehr so deutlich ausgeprägt sind.
Nach Medizin (54) und Mathematik (33) kommen die Fächer Psychologie (25) und Pädagogik (25). Selbstverständlich lassen sich aus diesen Zahlen nur Tendenzen erkennen, da die Elektronische Zeitschriftenbibliothek keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Dennoch machen Sie deutlich, daß elektronische Zeitschriften nicht nur im sog STM-Bereich angeboten werden, sondern daß auch in den anderen Fächern diese neue Publikationsform immer mehr Einzug hält.

5. Nutzung der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek

Wie bereits erwähnt, werden die Zugriffe auf die Elektronische Zeitschriftenbibliothek protokolliert. Vom besonderem Interesse sind dabei die Zugriffe auf die einzelnen Zeitschriftentitel. Selbstverständlich kann dabei nur jene Nutzung erfaßt werden, die tatsächlich über die Elektronische Zeitschriftenbibliothek erfolgt. Nicht gezählt werden können aus technischen Gründen hingegen die Zugriffe auf elektronischer Zeitschriften, die zwar zunächst über die elektronische Zeitschriftenbibliothek, später aber über sog. Bookmarks genutzt werden.
Die Zugriffszahlen können auch deswegen nur eine grobe Orientierung zur Einschätzung der Nutzung geben.
Angemerkt sei, daß alle aufgeführten Nutzungszahlen um die Zugriffe der Bibliotheksmitarbeiter bereinigt sind. Die Elektronische Zeitschriftenbibliothek wurde auch schon mehrfach von Suchrobotern besucht. Auch diese Zugriffe sind aus den Statistiken entfernt worden.
Insgesamt wurde im Zeitraum von August 97 bis Januar 98 12.652 mal ein Zeitschriftentitel in der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek angeklickt. Ca. 5000 Titelzugriffe erfolgten von Rechner der Universität Regensburg aus. Die elektronische Zeitschriftenbibliothek wurde somit etwa zu 40% von den Benutzern der UB Regensburg genutzt. Etwa ein Viertel der gesamten Nutzung (3041 Titelzugriffe) entfiel auf reine Online-Zeitschriften.
Wenn man sich noch einmal vergegenwärtigt, daß nur knapp 300 Online-Zeitschriften angeboten werden, kann die Zugriffshäufigkeit als Indiz dafür gesehen werden, daß auch diese neue Form von Periodika durchaus Interesse findet. Ähnliches gilt für die frei zugänglichen Zeitschriften, die 6451 mal angeklickt wurden.
In nachstehenden Tabellen ist die Gesamtnutzung pro Monat bzw. pro Tag aufgeführt.


Durchschnittliche Zahl der Zugriffe auf einzelne Zeitschriftentitel pro Monat:

August 97

September 97

Oktober 97

November 97

Dezember 97

Januar 98

1181

1562

2945

2090

1921

2884


Durchschnittliche Zahl der Zugriffe auf einzelne Zeitschriftentitel pro Tag:

August 97

September 97

Oktober 97

November 97

Dezember 97

Januar 98

38

52

95

69

62

93


Der Sprung im Oktober 97 erklärt sich wahrscheinlich daraus, daß im Oktober auf dem Campus der Universität Regensburg relativ intensiv Werbung für die Elektronische Zeitschriftenbibliothek gemacht wurde. Außerdem wurden im Oktober an der Universität Regensburg erstmals elektronische Parallelausgaben im Fach Physik im Volltext angeboten, die von Anfang an häufig genutzt werden. Zur Zeit werden im Durchschnitt von Montag bis Freitag 150 und mehr Zugriffe pro Tag auf einzelne Titel gezählt.
Interessant ist es, sich näher anzuschauen, wie die Nutzung nach den Fächern aussieht.

Zugriffe auf einzelne E-Journals nach Fachgebieten:

 

Gesamt

Aug
97

Sep
97

Okt
97

Nov
97

Dez
97

Jan
98

Physik

3485

233

162

984

486

616

1004

Medizin

1628

157

207

361

317

240

346

Chemie und Pharmazie

1226

141

126

258

190

191

320

Biologie

1199

175

79

310

154

165

316

Allgemeines. Bibliographien u.a.

959

128

113

217

141

135

225

Informatik

874

73

109

184

178

131

199

Technik

853

57

89

255

110

144

198

Wirtschaftswissenschaften

779

84

92

168

155

134

146

Mathematik

711

78

115

204

100

69

145

Psychologie

562

40

102

66

103

96

155

Geschichte

549

38

75

85

120

111

120

Allgemeine Naturwissenschaft

476

82

64

87

82

67

94

Pädagogik

415

37

95

65

82

70

66

Rechtswissenschaft

317

33

61

58

57

39

69

Soziologie

301

27

78

58

47

33

58

Sprach- und Literaturwissenschaft

299

9

75

54

60

53

48

Politologie

266

27

67

40

47

30

55

Klassische Philologie

265

10

44

42

56

54

59

Geographie

227

36

34

53

48

22

34

Philosophie

176

23

32

41

24

29

27

Germanistik

140

 

17

25

22

42

34

Land- und Forstwirtschaft u.a.

140

12

10

20

15

16

67

Anglistik. Amerikanistik

122

12

26

26

25

14

19

Archäologie

106

5

18

26

23

16

18

Ethnologie (Volks- und Völkerkunde)

104

13

16

18

20

19

18

Geologie und Paläontologie

102

22

6

21

22

11

20

Theologie und Religionswissenschaft

84

9

9

16

18

17

15

Sport

56

4

8

9

16

8

11

Musikwissenschaft

51

9

9

5

7

7

14

Militärwissenschaft

50

4

5

9

10

11

11

Romanistik

34

1

8

6

7

4

8

Slavistik

20

 

3

6

6

3

2

Kunstgeschichte

19

3

1

4

5

1

5


Am häufigsten werden die Zeitschriften der Physik genutzt. Hier sieht man auch den deutlichen Sprung im Oktober, der vorher als eine Erklärung für den starken Anstieg der Gesamtnutzung im Oktober genannt wurde.
Analog zum Angebot führen auch im Hinblick auf die Nutzung die naturwissenschaftlichen und technischen Fächer. Bedenkt man allerdings, daß z.B. in der Psychologie nur 91 Titel angeboten werden, so ist die Nutzung im Vergleich zur Medizin mit knapp 300 Titeln durchaus beachtenswert.
An drei ausgewählten Fächern wird die Nutzung etwas genauer betrachtet.
Ausgewählt werden dazu die Physik mit der höchsten Nutzung im STM-Bereich und die Fächer Pädagogik und Psychologie als Beispiele für die Geistes- und Sozialwissenschaften.
Sieht man sich das Angebot dieser Fächer nochmals an, fällt auch, daß in der Physik im Unterschied zu den anderen beiden Fächern ein hoher Anteil an Zeitschriften verfügbar ist, die nur von Angehörigen der Uni Regensburg im Volltext genutzt werden können.

 


Gesamt


Frei zugänglich

Nur an der Uni Regensburg zugänglich

Physik

158

27

80

Pädagogik

60

38

2

Psychologie

91

32

30


Entsprechend hoch ist der Anteil der Nutzung von Rechnern der Uni Regensburg. Während die Physik-Zeitschriften zu über 55% von Angehörigen der Uni Regensburg genutzt werden, liegt der Anteil in der Psychologie nur bei etwa 32 % und in der Pädagogik bei etwa 23%. Die Nutzung von außerhalb ist bei diesen Fächern viel höher und korrespondiert damit, daß hier hauptsächlich kostenlose Zeitschriften angeboten werden.

Zugriffe auf Titel vom 1.8.97 - 31.1.98:

 

Gesamt

Aug 97

Sep 97

Okt 97

Nov 97

Dez 97

Jan 98

Physik

3485

233

162

984

486

616

1004

Pädagogik

415

37

95

65

82

70

66

Psychologie

562

40

102

66

103

96

155


Zugriffe auf Titel von Rechnern der Uni Regensburg aus vom 1.8.97 - 31.1.98:

 

Gesamt

Aug 97

Sep 97

Okt 97

Nov 97

Dez 97

Jan 98

Physik

1956

108

61

682

344

338

423

Pädagogik

98

9

19

21

25

17

7

Psychologie

182

13

25

18

32

27

67


Zugriffe bis einschließlich 12.02.98:

 


Gesamt

Kostenlose
Angebote

Eingeschränkt
nutzbare Angebote

Physik

3917

563

3075

Pädagogik

483

403

35

Psychologie

639

368

198


Bestätigt wird dieses Bild auch, wenn man sich die 20 am häufigsten genutzten Zeitschriften dieser Fächer ansieht.

Die „Top 20" der Physik:

Titel

Zugriffe

Physical Review B

432

Physical Review Letters

372

Applied Physics Letters Online

221

Journal of Applied Physics Online

143

Applied surface science

137

Journal of Chemical Physics, The

136

Naturwissenschaften

106

Physical Review A

91

Journal of Physics: Condensed Matter

90

Semiconductor Science and Technology

76

Physical Review D

62

Zeitschrift für Physik B Condensed Matter

60

Nanotechnology

58

Zphys-e.B : Condensed Matter

56

Physics Today

55

Zeitschrift für Angewandte Mathematik und Physik

53

Science Online

52

Chaos online

49

Virtual Physics

47

Applied Physics A: Materials Science and Processing

47


In der Physik sind es fast ausschließlich elektronische Parallelausgaben, die im Volltext nur von Angehörigen der Universität Regensburg genutzt werden können. Dabei handelt es sich zu einem großen Teil um Kernzeitschriften, die in gedruckter Form schon lange etabliert sind.
Leider sind keine Vergleichszahlen zur Benutzung der Printausgaben dieser Zeitschriften vorhanden. Dennoch legt die Nutzungshäufigkeit den Schluß nahe, daß es in der Physik eine relativ hohe Akzeptanz gibt, anstelle der gedruckten Zeitschrift die elektronische Version zu benutzen.
In der Psychologie und Pädagogik nimmt die Nutzung der reinen Online-Zeitschriften dagegen breiteren Raum ein. Sie stehen jeweils an der Spitze und machen einen hohen Anteil an der gesamten Nutzung aus, was wohl auch daran liegen dürfte, daß in diesen Fächern bisher noch wenig etablierte elektronische Paralellausgaben von Kernzeitschriften verfügbar sind.
Dennoch scheint so, als ob auch in solchen Fächern die Vorteile von Online-Zeitschriften sowohl auf der Anbieter- wie auch auf der Nutzerseite ausgelotet werden.

Die „Top 20" der Pädagogik:

Titel

Zugriffe

Elektronische Unterricht, Der

63

Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht

62

PROSPECT : Zeitschrift des BMFT

33

System Familie

28

Future of Children, The

18

Mathematica in Education and Research

18

Peace and Conflict Studies

16

Qualitative Report

16

Journal of Statistics Education

15

Education Research and Perspectives

15

Interpersonal Computing and Technology Journal

15

Teacher Magazine

14

Journal of Interactive Media in Education (JIME)

13

Tertium Comparationis. Journal für Internationale Bildungsforschung

12

Reading Online

11

Education Week on the Web

10

Teachers Internet Pages; the International Education Webzine, The

9

From now on. (FNO). The Educational Technology Journal

8

Research & Reflection. A Journal of Educational Praxis

8

Teacher Talk

8


Die „Top 20" der Psychologie:

Titel

Zugriffe

PSYCHE: An Interdisciplinary Journal of Research on Consciousness

60

Kognitionswissenschaft

31

Journal of Computer-Mediated Communication (JCMC)

28

System Familie

28

Brain & Mind

25

British Journal of Social Psychology, The

19

Behavioral and Brain Sciences

18

Psychotherapeut

17

Psychiatry Online : The International Journal of Psychiatry

16

Qualitative Report

16

Psycoloquy

15

Experimental Brain Research

15

Journal of Statistics Education

15

Acta Neuropathologica

14

Journal of Mathematical Psychology

13

Methods of Psychological Research - online (MPR - online)

13

International Journal of Psychopathology, Psychopharmacology, and Psychotherapy (IJPPP)

12

Current Research in Social Psychology

11

Dynamical Psychology :

10

Theory and Review in Psychology. An Electronic Journal

10


6. Nutzungsprobleme und Ausblick

Die Erfahrungen haben gezeigt, daß eine campusweite Nutzung am problemlosesten funktioniert, wenn der Zugang möglichst ungehindert, z.B. durch die Überprüfung von IP-Adressen geregelt ist. Zugangswege über User-ID und Paßwort sind für Bibliotheken schon allein aufgrund der Schwierigkeit, ihren Benutzern Paßworte mitzuteilen, problematisch.
Probleme bereiten auch die verschiedenen Formate, in denen die elektronischen Zeitschriften vorgehalten werden, weil dadurch die Installation und die Anwendung verschiedener Software erforderlich ist. Hier wäre eine Standardisierung auf wenige Formate hilfreich.
Ein weiteres Problem, vor allem in Bezug auf die reinen Online-Zeitschriften, besteht darin, daß diese kaum erschlossen und nur defizitär in Fachbibliographien verzeichnet sind. Dadurch wissen viele Wissenschaftler gar nicht von der Existenz solcher Publikationen.
Die Elektronische Zeitschriftenbibliothek ist ein Service, der zum Ziel hat, einen einheitlichen und möglichst umfassenden Zugang zu frei zugänglichen und lizensierten E-Journals zu bieten. Das Angebot würde wahrscheinlich noch stärker genutzt, wenn es zusammen mit dem herkömmlichen Bibliotheksbestand im OPAC nachgewiesen wäre. Es ist daher intendiert, elektronische Zeitschriften in der Zeitschriftendatenbank und im Verbund-OPAC nachzuweisen und direkten Zugang auf die Volltexte vom OPAC aus zu ermöglichen.

Die Elektronische Zeitschriftenbibliothek ist im WWW zugänglich unter:
http://www.bibliothek.uni-regensburg.de/ezeit/ezb.phtml


Anmerkung:
1) Leicht veränderte Fassung eines Vortrags, gehalten am 17.2.1998 in Berlin auf dem IuK-Workshop zum Thema: "Wege in die Zukunft - Elektronische Zeitschriften II - International Symposium on Electronic Journals".